Zier investiert zehn Millionen Euro
Juniorchef Carsten Zier zeigt auf die Gebäudeteile, die nach dem Bau des Lagergebäudes entfernt werden sollen. Das sind zum einen rechts der ehemalige Pferdestall sowie links das alte Sägewerk Damit die ganzen Bauarbeiten starten können, muss allerdings zuerst einmal ein Bebauungsplan aufgestellt und rechtskräftig werden. Foto: Heimpel
Furtwangen – Die Expansionspläne des Verpackungsherstellers Udo Zier GmbH beschäftigte nun auch den Gemeinderat. Um Lager und Fertigung entsprechend um- und ausbauen zu können, musste zuerst ein Bebauungsplan auf den Weg gebracht werden. Wie Firmenchef Carsten Zier auf Nachfrage erläuterte, sei das Unternehmen auf einem sehr positiven Weg. Dazu beigetragen habe auch, dass das 2010 in Offenbach an der Queich gegründete Tochterunternehmen K2 sich hervorragend entwickle. Nun gehe es aber darum, auch am eigentlichen Standort des Unternehmens in Furtwangen neue Perspektiven zu entwickeln. Da die Firma Udo Zier bewusst am Standort in Furtwangen festhalten wolle, würden hier entsprechende Baumaßnahmen dringend notwendig. Bereits seit zwei Jahren liefen hier intensive Planungen. In mehreren Abschnitten soll das Unternehmen hier komplett neugestaltet werden, um den modernen Anforderungen für ein Industrieunternehmen zu entsprechen. Es gelte, die Betriebsabläufe deutlich zu optimieren. Das bedeute zuerst einmal, dass ältere Gebäudeteile entfernt und durch moderne Industrie-Bauten ersetzt werden müssten. Ganz und gar nicht mehr den modernenen Anforderungen entspreche der älteste Teil des Gebäudes, das rund 100 Jahre alte Sägewerk, in dem 1930 Ludwig Zier mit der Kistenfertigung den Grundstock für das heutige Unternehmen legte. Damit man dieses Gebäude abreißen und etwas Neues aufbauen könne, müsse aber zuerst das Lager ein neues Quartier finden. Das neue Lager soll nun am oberen Ende des bestehenden Betriebsgeländes errichtet werden. Endgültig stehen bleiben wird nur das vordere Fertigungsgebäude. Und dann soll nach und nach die Lücke zwischen dem neuen Lager und diesem bestehenden Gebäude mit neuen Bauten gefüllt werden. Auch die Nebengebäude müssen dafür nach und nach entfernt werden. Aktuell liegen die Kostenschätzungen für die Gesamtmaßnahme bei rund zehn Millionen Euro. Für den ersten großen Bauanschnitt sind etwa fünf Millionen Euro veranschlagt. Im Gemeinderat war man diesen Expansionsplänen gegenüber sehr positiv eingestellt, da der Furtwanger Standort damit deutlich gestärkt werde. Axel Weber (CDU) bezeichnete diesen Bebauungsplan als eine direkte wichtige Wirtschaftsförderung. Auch Rainer Jung (FWV) begrüßte es, dass dieses Unternehmen am Ort bleibt. Angesprochen wurde allerdings die besondere Situation im Katzensteiger Tal im Bereich des Tiefbrunnens, der, so Roland Thurner, sowohl beim Bau wie beim Betrieb entsprechend geschützt werden müssen. Aber schon bisher, so Bürgermeister Herdner, habe die Wasserwirtschaft hier immer auf dem Schutz des Tiefbrunnens geachtet. Um den Bau in dieser Form realisieren zu können, muss allerdings die Breg etwas verlegt werden. Bei den dafür notwendigen Planungen gibt es auch eine Kostenbeteiligung der Stadt. Weitere Kosten würden aber nicht anfallen. Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Aufstellung dieses Bebauungsplanes. Und so erhielt die Verwaltung den Auftrag, diesen Bebauungsplan öffentlich bekannt zu machen.
Artikel | Südkurier | 30.09.2016
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