Job-Turbo: Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Menschen in der Region
Im Oktober 2023 haben die Bundesregierung und die Bundesagentur für Arbeit den Job-Turbo ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, arbeitssuchende Geflüchtete mit Unternehmen, die Arbeits- und Fachkräfte suchen, zusammenzubringen und einen zügigen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu schaffen. Bei drei Betriebsbesuchen erhielten die Bundestagsabgeordneten Thorsten Frei (CDU/CSU), Maria-Lena Weiss (CDU/CSU) und Derya Türk-Nachbaur (SPD) Einblick in regionale Betriebe, die in Zusammenarbeit mit den Jobcentern und der Agentur für Arbeit geflüchtete Menschen eingestellt haben. Beim gemeinsamen Austausch mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sowie den Verantwortlichen von Agentur für Arbeit und Jobcentern wurde beleuchtet, was gut funktioniert und was es noch braucht, um die Hemmnisse für eine schnellen Integration zu überwinden.
Gutes Netzwerk und Nähe zum Arbeitsort Furtwangen.
Beim mittelständischen Unternehmen Udo Zier GmbH werden Verpackungen aus Wellpappe hergestellt. Claudia und Carsten Zier leiten den Familienbetrieb im Schwarzwald in der dritten Generation. Sie haben bereits Erfahrung bei der Integration von geflüchteten Menschen gesammelt. Die beiden Inhaber engagieren sich auch privat für ihre Belegschaft und sind eng vernetzt – unter anderem mit der Gemeinde, ehrenamtlichen Helfern, der Fachhochschule Furtwangen und der Agentur für Arbeit. Für das Unternehmen ist es nicht einfach, neues Personal zu finden, obwohl dies am Stammsitz in Furtwangen so dringend benötigt wird. Die Erreichbarkeit des Standorts spielt eine Rolle, aber auch der fehlende Nachwuchs: „Wir werden vom Fach- und Arbeitskräftemangel ausgebremst, denn wir könnten mehr schaffen, wenn wir mehr Leute hätten“, beschreibt Carsten Zier die Situation. „Die Aufträge sind da und wir würden gerne wachsen.“ Er ist froh über jede Unterstützung. Auch hier hilft das gute Netzwerk: So kam Kytharyna Obzhelian, die in der Produktion arbeitet, über die Empfehlung eines Arbeitskollegen zu ihrer Anstellung. Dmytro Ivashchuk hat seinen Arbeitsplatz durch ein Praktikum und mit Unterstützung eines Einstellungszuschusses durch die Agentur für Arbeit erhalten. Bei dem Betriebsbesuch verschaffte sich die Bundestagsabgeordnete Derya Türk-Nachbaur einen Eindruck vom Unternehmen und kam beim Betriebsrundgang mit den Mitarbeitenden verschiedener Nationalitäten ins Gespräch – darunter Menschen aus der Ukraine, Portugal und Syrien. "Ich bin begeistert von der guten Integrationsarbeit, der offenen und unterstützenden Atmosphäre des Unternehmens für die Mitarbeitenden", so Türk-Nachbaur. Claudia Zier wünscht sich für die Zukunft weniger Bürokratie: „Für die Sprachkurse gibt es lange Wartelisten und viele Vorschriften für deren Umsetzung – wenn wir aber nicht miteinander sprechen können, wie sollen die Menschen hier Wurzeln schlagen und eine Integration auch im privaten Bereich hinbekommen?“